Auftraggeber:
Studentenwerk Erfurt / Ilmenau
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
Objektstandort:
Nordhäuser Str. 63
99089 Erfurt
Leistungszeitraum
Haus 1:
Planung: 1998-1999
Bauzeit: 1999-2000
Haus 4:
Planung: 2002-2003
Bauzeit: 2003-2004
Herstellungskosten
Haus 1: 2,30 Mio. EUR
Haus 4: 2,55 Mio. EUR
Auftragssumme (Architektenhonorar):
Haus 1 : 0,315 Mio. EUR
Haus 4 : 0,370 Mio. EUR
Leistungsumfang:
Haus 1:
LP 1 – 8 entsprechend § 33 HOAI
- Der Campus-Bereich steht unter Ensembleschutz.
- Das Äußere des Gebäudes wurde entsprechend der neuen Anforderungen unter Berücksichtigung der Architektur der 50er Jahre verändert. Das Motiv Risalite wurde mit modernen Mitteln in Form von eleganten Glaswintergärten wieder aufgenommen.
- Umbau und Veränderung der Raumaufteilung zur zeitgemäßen Unterbringung von Studenten.
Haus 4:
LP 1 – 8 entsprechend § 33 HOAI
- Umbau und Veränderung der Raumaufteilung zur zeitgemäßen Unterbringung von Studenten
- Konzept: Schaffung von Zweiraum-Wohneinheiten mit eingebautem Kern, bestehend aus Bad- und Küchenbereich, wobei der Kernbereich aus der Gangstruktur abgelöst wird und damit auch optisch die Wohneinheiten definiert.
Baudaten:
Haus 1: HNF: 2.110m², BGF: 3.210m², BRI: 10.334m³
Haus 4: HNF: 2.620m², BGF: 4.180m², BRI: 12.055m³
Projektbearbeitung:
Dipl.-Ing. Architekt U. Junk – Projektleiter
Dipl.-Ing. Architekt F. Bormann – Projektbearbeiter
Dipl.-Ing. D. Jahn – Bauüberwachung, SIGEKO
In den 50er Jahren wurde für die PH Erfurt an der Nordhäuser Straße vor den Toren der Stadt ein Campus mit verschiedenen Lehr-, Verwaltungs- und Wohngebäuden errichtet. Der PH-Bereich steht unter Ensembleschutz. Das Wohnheim 1 als Bestandteil der Campusanlage zeigt in seiner äußeren Erscheinung und inneren funktionellen Gliederung deutlich die Architekturauffassung dieser Zeit. Das Wohnheim diente der "kasernierten" Unterbringung von Studenten. In den 70er Jahren wurde zur Entspannung der Wohnheimsituation das Dachgeschoss ausgebaut.
Die für die Unterbringung großer Zahlen von Studenten in 6-8-Bettzimmern gebaute Raumstruktur entsprach in keiner Weise dem heutigen am Markt orientierten Angebot an studentischen Wohn- und Arbeitsplätzen. Deshalb wurden umfangreiche Umbauten und Veränderungen der Raumaufteilung notwendig - auch im Hinblick auf die nur gemeinschaftlich nutzbaren, unzureichenden und völlig verschlissenen Sanitäranlagen notwendig. Das Raumprogramm und die Zimmerbelegung wurde entsprechend den Anforderungen seitens des Studentenwerks Erfurt / Ilmenau und der baufachlichen Anforderungen und Empfehlungen für die Studentenwohnraumförderung des Freistaates Thüringen vom 25.01.1996 ausgelegt.
Das Wohnheim bietet Platz für 92 Studenten. Überwiegend werden Einzelzimmer angeboten. Jeweils 2 Zimmern ist ein Sanitärbereich und eine Küche mit Essplatz zugeordnet. Im Dachgeschoss gibt es 2 Wohngemeinschaften mit je 4 Zimmern. Die Umbauten des Inneren zeigen sich auch in der äußeren Erscheinung und werten die Wohnungen funktional auf, ohne dabei der Architektursprache der 50er Jahre zu widersprechen. Das Motiv der Risalite wurde mit modernen Mitteln in Form von eleganten Glaserkern aufgenommen. Die Kubatur und die Dachform des Gebäudes blieben erhalten. Die Idee des Campus lebt von der Verfügbarkeit von Wohnraum für die Studenten am Ort. Die Erhaltung der Wohnfunktion stellt somit eine Bereicherung dar.