Sonderbau
Sanierung und Umbau eines Werkskantinengebäudes zur Dampflok Erlebniswelt Meiningen
AUFTRAGGEBER | Stadt Meiningen, Hoch- und Tiefbauamt |
ObjektSTANDORT | Am Flutgraben 2a, 98617 Meiningen |
ZEIT | 2015-2024 |
BEARBEITUNG DER LEISTUNGSPHASEN | LP 1-8 nach § 33 HOAI |
Raummaße & Flächen | Bruttorauminhalt: 12.267 m3 Bruttogrundfläche: 3.072 m2 Hauptnutzfläche: 1.408 m2 |
In der „Dampflok Erlebniswelt Meiningen“ sollen Technik und Kultur der Dampflokomotive erlebbar gemacht werden. Als Standort wurde die ehemalige Werkskantine des Meininger Dampflokwerks gewählt - ein authentischen Ort mit einer unmittelbaren räumlichen und inhaltlichen Verbindung zum Dampflokwerk. Das 1914 errichtete und 1947 erweiterte Gebäude steht unter Denkmalschutz. Ursprünglich wurde es direkt vom Gelände des Dampflokwerks aus erschlossen. Der Speisesaal befand sich im mittleren Geschoss, die Betriebsräume der Kantine im Untergeschoss.
Der zentrale Speisesaal eignete sich besonders gut für die Präsentation der Ausstellung. Da er sich auf Höhe der Straße befindet, konnte direkt am Fußweg ein vom Dampflokwerk unabhängiger, repräsentativer und barrierefreier Besuchereingang geschaffen werden. Die Fassade wurde in einer einladenden Geste geöffnet. Das Foyer bietet Platz für Besuchergruppen und ermöglicht eine erste Orientierung. Ein Kassenbereich mit Museumsshop flankiert die Eingangssituation. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein als Speisewagen gestaltetes Cafe. Im Zentrum der Ausstellungshalle steht das Großexponat – eine Dampflok, die durch einen vertikalen Schnitt geteilt wurde. Mit Medien und Grafiken ergänzt macht sie ihre Konstruktion und Funktionsweise erfahrbar. In den Seitenflügeln des Gebäudes werden weitere Themenblöcke präsentiert. Das Untergeschoss bietet Raum für Sonderausstellungen und Veranstaltungen. Der alte Zugang vom Werksgelände wurde belassen und kann für Werksführungen genutzt werden.
Langjähriger Leerstand und Sanierungsstau machten die Sanierung und Ertüchtigung der Bausubstanz zu einem aufwendigen Unterfangen. Eine besondere Herausforderung war die Einordnung des ca. 36 t schweren Hauptexponats. Dafür wurden separate Bohrpfahlgründungen und eine neue Geschossdecke eingebaut. Die sichtbar belassene Dachkonstruktion und das neu integrierte Oberlicht unterstreichen das technische Ambiente des zentralen Ausstellungsraums.