Nach zweijähriger Bauzeit ist die Förderschule am 2. Dezember 2016 feierlich eröffnet wurden.
Die Stadt Leipzig führte mit der Sanierung des ehemaligen Richard-Wagner-Gymnasiums eine Umnutzung zum Förderzentrum
Sprachheilschule „Käthe Kollwitz“ aus. In der Fördereinrichtung werden 180 Schüler der Klassenstufen 1-4 (Grundschule) und 165 Schüler der Klassen 5-9 (Mittelschule) unterrichtet.
Der Schulkomplex besteht aus dem Schulgebäude und der Turnhalle und ist ein Entwurf des Leipziger Stadtbaudirektors Hugo Licht. Er wurde in den Jahren 1898 - 1899 in Leipzig Ost-Crottendorf erbaut. Mit seiner neobarocken Fassadengestaltung war der Bau stadtbildprägend. Heute sind die Gebäude, ehemals an der Stadtgrenze errichtet, Teil einer Blockbebauung inmitten eines gründerzeitlichen Stadtteils. Das Schulgelände erstreckt sich über insgesamt drei Grundstücke,
die durch die Karl-Vogel-Straße getrennt werden. Die Schule selbst steht direkt an der Karl-Vogel-Straße. Im Winkel dazu
wurde das aus der gleichen Bauzeit stammende Turnhallengebäude mit zwei übereinander liegenden Sporthallen angeordnet.
Gegenüber der Schule befinden sich das Sportgelände und der Schulgarten.
Neben der Sanierung des Gebäudebestandes erfolgte die Umsetzung des vorgegebenen Raumprogramms, moderner
Funktionalitäten und der gegenwärtigen technischen und baurechtlichen Forderungen. Eine erhebliche funktionale Verbesserung
stellt die Verlegung der Umkleideräume von einem nur über den Schulhof erreichbaren Gebäude in einen neuen
Turnhallenanbau dar. Die Klassenräume wurden unter Berücksichtigung der speziellen Nutzeranforderungen saniert und
zum Teil in kleinere Räume für individuelle Lehrkonzepte aufgeteilt. Schule und Turnhalle stehen unter Denkmalschutz.
In Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurde ein Gesamtkonzept mit den Schwerpunkten Fassade, Eingänge, Fenster
und Treppenhäuser entwickelt. Ein weiteres Planungsziel war die Verbesserung des Brandschutzes und der Rettungswegsituation
durch Aufwertung des Brandwiderstandes und Abschottung der Treppenhäuser. Die barrierefreie Erschließung
konnte durch den Einbau von Aufzügen gewährleistet werden. Mit der Umgestaltung der Innen- und Außenbereiche
(Haupteingang, Pausenflächen, Speise- und Mehrzweckraum, Küche) entstanden neue Raumqualitäten. Gestalterisch wurden
die Gebäude den aktuellen Erfordernissen zur Schaffung einer hohen Aufenthaltsqualität angepasst.
Als Leitmotiv zieht sich die Farbe Orange durch die Gebäude, die in den Fluren durch Schriftgrafiken mit den Leitsätzen
des Förderzentrums akzentuiert wird. Die Räume wurden hell und freundlich gestaltet, Farbakzente setzen die Spritzschutzverkleidungen
der Waschbecken. Der Nutzung als Sprachheilschule entsprechend erfuhr die Verbesserung der
Raumakustik besondere Aufmerksamkeit. Die Decken der Flure wurden mit Akustikdecken versehen, um die Geräuschentwicklung
während der Pausen zu dämpfen. In den Klassenräumen wurde die Hörsamkeit durch Akustiksegel verbessert.
Bei der denkmalgerechten Sanierung der Turnhalle blieben die historischen Holzbalkendecken erhalten. Die eingebaute
Prallwand ist nicht nur Anprallschutz sondern auch ein wichtiges farbliches Gestaltungsmittel. Als neuer Fußboden kam
ein Sportboden mit Dämpfungseigenschaften zum Einsatz. Die Sportanlagen und der Schulgarten sind in dem der Schule
vorgelagerten Grünzug gelegen. Die verkehrsberuhigte Karl-Vogel-Straße wird lediglich als Haltefläche für die Schulbusse
und den ruhenden Verkehr genutzt und dient der unfallfreien Verbindung zwischen den einzelnen Grundstücken des
Förderzentrums.