Auftraggeber:
Staatsbauamt Gera
Puschkinplatz 7
07504 Gera
Objektstandort:
Bahnhofstr. 18
07381 Pößneck
(Denkmalobjekt)
Leistungszeitraum:
Planung: 1997-1998
Bau, realisiert: 2001-2003
Herstellungskosten:
geplant: 3,16 Mio. EUR
realisiert: 3,07 Mio. EUR
Auftragssumme (Architektenhonorar):
0,197 Mio. EUR
Leistungsumfang:
LP 1–8 entsprechend § 33 HOAI
- behindertengerechte Erschließung durch zentralen Atriumskern
- Einbau Nebentreppenanlage
- Umgestaltung der Eingangssituation
- originalgetreue Wiederherstellung der Außenhaut nach historischem Vorbild
- Innenraumkonzept komplette Neuplanung auf Grund fehlender Originaldokumente
Baudaten:
HNF: 940m², BGF: 1.941m², BRI: 6.863m³
Projektbearbeitung:
Junk & Reich - Architekten BDA
Dipl.-Ing. Ulrich Junk – Projektleiter
Dipl.-Ing. Tom Schmidt – Projektbearbeiter
Dipl.-Ing. Bettina Baum – Ausschreibung, Vergabe, Kostenkontrolle
Dipl.-Ing. Dirk Jahn – SIGEKO
Meister Detlef Planitzer – Bauleiter
Mit Erlass vom 16.12.95 wurde vom Thüringen Finanzministerium beschlossen, das gebietsprägende, historische Gerichtsgebäude zu sanieren und umzubauen. Mit erheblichen funktionellen Eingriffen, wie der Wiedereingliederung von Räumen, welche von der benachbarten Polizeiinspektion genutzt wurden, der Schaffung einer behindertengerechten Erschließung durch den zentralen Atriumkern, dem Einbau einer Nebentreppenanlage bzw. der Umgestaltung der Eingangssituation, wurde den heutigen Anforderungen an zeitgemäße Justizgebäude Rechnung getragen. Das spiegelte sich in einer guten Orientierung, größeren Gerichtssälen mit Publikumsplätzen, dazugeordneten Aufenthaltsbereichen mit Sitz- und Schreibmöglichkeiten, verbesserten Arbeitsbedingungen für die Angestellten, vergrößerten Sozial- und Sanitärbereichen und klimatisierten Archivbereichen wieder.
Durch die Umgestaltung der Außenanlagen wurde der besucher- und serviceorientierte Grundcharakter noch verstärkt. In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege war die Außenhaut nach historischem Vorbild originalgetreu wiederherzustellen. Das Innenraumkonzept wurde auf Grund mehrerer Umbauphasen und fehlender Originaldokumente komplett neu geplant. Prägende Ausbaumaterialien sind Holz (Türen, Wandverkleidungen, Parkett in amerikanischem Kirschbaumfurnier) Linoleumböden, Werksteinbeläge in Fruchtschiefer, Stahl- und Aluminiumelemente bzw. satinierte Glasflächen (Geländer, Oberlichter, Richtertische). Im Gegensatz dazu stehen die glatt geputzten Wandflächen in getöntem Weiß. Mit einer zeitlosen, soliden Verarbeitung und Detailausbildung ist dem würdevollem Charakter des Gebäudes Rechnung getragen worden. Die Umgestaltung des Amtsgerichts in seiner Symbiose von historischen und zeitgemäßen Elementen sollte richtungsweisend auf weitere Sanierungen wirken, um die Innenstadt nachhaltig zu beleben.