Auftraggeber:
Stiftung Finneck
Mühltal 9
99636 Rastenberg
Objektstandort:
Herrenstraße 34
99636 Rastenberg
Leistungszeitraum:
Planung: 2002 - 2004
Bauzeit: 2004 - 2006
Herstellungskosten:
5,85 Mio. EUR
Auftragssumme (Architektenhonorar):
0,266 Mio. EUR
Leistungsumfang:
LP 4 – 9 entsprechend § 33 HOAI
- Errichtung des Neubaus (5 Bauteile) für etwa 90 geistig und z.T. körperlich behinderte Kinder und 35 Lehrkräfte auf dem Gelände des ehemaligen Stadtgutes Rastenberg
- Integration eines Bewegungsbades zur Therapie
- Einrichtung einer Schülermensa mit Ausgabebereich sowie einer Lehrküche
- Aufstellung von zwei thermischen Solaranlagen auf dem Flachdach des BT A (Bewegungsbad) zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
- Erwärmung der Gebäude über eine Erdwärmeanlage
- Ausstattung aller Unterrichts- und Gruppenräume mit einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage
Baudaten:
HNF: 1.700 m², BGF: 4.672 m², BRI: 14.600 m³
Projektbearbeitung:
Dipl.-Ing. Arch. Ulrich Junk – Projektleiter
Dipl.-Ing. Arch. Tom Schmidt – Projektbearbeiter
Meister Detlef Planitzer – Bauüberwachung
Auf dem Gelände des ehemaligen Stadtgutes Rastenberg plant die Stiftung Finneck den Neubau der Förderschule Rastenberg. In Sichtweite zum bestehenden Objekt sollen hier neue Räumlichkeiten für etwa 90 Kinder und 35 Lehrkräfte geschaffen werden. Das Grundstück wird über den neuen Haupteingang in der Herrenstraße erschlossen. Dieser halböffentliche Bereich mit genügend „Stauraum“ bietet auch die Möglichkeit der Vorfahrt für Kleintransporter, welche die Kinder (z. T. körperbehindert) zur Schule transportieren. Der Innenhof ist über die historische Toranlage erreichbar. Des weiteren gibt es noch auf der Südseite eine Zufahrtsmöglichkeit über die „Stadtwand“. Das Gebäudeensemble umschließt den Innen- und Pausenhof, der durch die Anpflanzung einer Linde geprägt ist. Die Flächen auf der Südseite werden als Freiraum für die angrenzenden Klassen (grüne Klassen) genutzt und sollen natürlich als „Obstwiese“ gestaltet werden. Die stark veränderte Grundstücksmauer an der Herrenstraße wird erneuert und gestalterisch in die Gesamtanlage integriert (Abwinklung zum Eingang hin).
Grundlage des Entwurfs bildete der historische Grundriss des alten Stadtgutes. Teile der Außenwände (Bauteile D und E) werden wieder integriert. Die Gesamtanlage gliedert sich in 3 Bauquader mit Satteldächern, welche mit stehenden Rinnen und ohne Dachüberstand ausgestattet sind. Das „Einzelhaus“ (Bauteil D) an der Herrenstraße wird in seiner Struktur erhalten. Die Anbindung an Bauteil D erfolgt zurückgesetzt, so dass eine Zäsur ersichtlich wird. Als Verbindungsglied (Flurbereiche) wird vor die Einzelkörper ein gläserner Gang gestellt, der in U-Form den gesamten Hofbereich umschließt und so ein Gefühl der Geborgenheit vermittelt. In dem Hofbereich wird als neues, zeitgemäßes Element der Block des Bewegungsbades gestellt. Dabei spielt der Baukörper des alten Herrenhauses, welcher sich ebenfalls an der Herrenstraße zwischen den Stallungen befand, eine gewisse Vorbildrolle. Die Baukörper sollen einheitlich einen getönten Glattputz erhalten. Farbige Glasflächen auf der Hofseite unterstreichen die Lebendigkeit der Schüler. Der Bewegungsbadkörper wird mit Faserzementplatten verkleidet. Auf der Gartenseite dominieren die glatten Außenwände, welche durch holzfarbige Sitzerker aufgelockert werden.
Fotograf: Michael Miltzow