Der Trägerwerk Soziale Dienste e. V. beauftragte den Neubau des Betriebskindergartens „Gipfelstürmer“ an der verlängerten Straße des 17. Juni in 99427 Weimar. Die Einrichtung unterteilt sich in einen Kindergartenbereich für 60 Kinder, einen Krippenbereich für 12 Kinder und einen gemeinschaftlich genutzten Bereich mit Foyer, Verwaltung und Kinderrestaurant mit Ausgabeküche.

Die Kita soll nach dem Konzept der offenen Arbeit betrieben werden. Das bedeutet, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Kinder in den Mittelpunkt gestellt werden und eine individuelle Förderung angeboten wird. Gleichzeitig können sich die Kinder (schwerpunktmäßig ab 3 Jahren) relativ frei im Haus bewegen und selbstbestimmt den Raum wählen der sie interessiert und in welchem sie sich aufhalten möchten.

Charakteristisch für dieses Konzept ist auch, dass sich Raumfunktionen entsprechend der Bedürfnisse der Kinder ändern lässt. Daher sollte das Gebäude eine möglichst einfache und klare Struktur haben und die Sicherheitseinrichtungen sollen so universell sein, dass sie auch bei Änderungen von Raumnutzungen nicht beeinträchtigt werden und eine größtmögliche Offenheit gewährleisten.

Zentrum des Hauses bildet das Kinderrestaurant mit Ausgabe- und Mitmachküche. Grundsätzlich werden alle Mahlzeiten angeliefert und ausgegeben. Gleichzeitig sollte es jedoch möglich sein, dass die Kinder im Beisein von Erzieherinnen und Erziehern selbst einen Teil der Küche als „Kinderküche“ nutzen können, um beispielsweise Kuchen oder Plätzchen zu backen.

Im Krippenbereich werden bis zu 12 Kinder im Alter von 0 - 3 Jahren betreut. Im Kita-Bereich können zu 60 Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt betreut werden.

Das Grundstück liegt im Nordosten Weimars im Geltungsbereich des Bebauungsplanes „Misch-, Gewerbe- und Industriegebiet Kromsdorfer Straße“. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Feuerwehr Weimar und eine Kletterhalle.

Das Kindergartengebäude wurde eingeschossig in Holzständerbauweise auf einer Stahlbetonbodenplatte mit Gründungspolster errichtet. Eine Unterkellerung wurde nicht vorgesehen. Das Dach wurde in gestalterischer Anlehnung an Industriebauten als Sheddach ausgeführt. Auch die vorgehängte hinterlüftete Blechfassade sollte an Industriearchitektur erinnern.
Die Innenwände wurden als Holzständerwände mit zum Teil holzsichtiger Oberfläche oder als Trockenbauwände ausgeführt. Abgehängte Akustikdecken verbessern die Hörsamkeit in den Kita-Räumen.

Fotograf: Peter Eichler / Christian Talg