Neubau Verwaltungsgebäude Städtische Werke Magdeburg
Das zu bebauende Grundstück an der Kreuzung Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg markiert den zentralsten Punkt der Magdeburger Innenstadt. Der Gebäudeentwurf orientiert sich an den Baufluchten der umgebenden Bebauung, wobei das Sockelgeschoss trichterförmig abweicht und zum Gebäude einladende Wegeführungen gestattet. Die vorspringenden Traufhöhen nehmen zum einen die Höhe des ehemaligen Centrum-Warenhauses (Karstadt) auf und unterstützen damit die Quartierbildung. Zum anderen entsteht mit der deutlich höheren Eckbebauung an der Kreuzung Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg eine markante städtebauliche Dominante, die auf die weiteren ähnlich hohen Gebäudeecken entlang des Breiten Weges reagiert. Das Gebäude wird neben der Höhendominante durch großzügige Geschossunterbrechungen geprägt, die Raum für begrünte Terrassen im 3. und 5. Obergeschoss bieten. Die Sockelgeschosse erlauben zwischen dem Servicecenter SWM und den Geschäftsunterlagerungen zur Großen Münzgasse eine deutliche Durchwegung zum Kaufhausareal. Die charakteristische Ausformung des Gebäudes hat Wahrzeichenpotenzial und ist imagebildend für die attraktive städtebauliche Entwicklung des Stadtzentrums der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Erschließung des Gebäudes erfolgt entlang der Arkaden an der Ernst-Reuter-Allee, vom Breiten Weg und aus der Passage des Sockelgeschosses zum Kaufhaus.
Der Gebäudeentwurf untergliedert sich in den zweigeschossigen Sockelbereich und die darüber liegenden bis zu 9 Ebenen der Büro- und Geschäftsleitungsetagen. Die unterschiedlichen Funktionen sind klar am Baukörper ablesbar. Die Sockelzone öffnet sich hinter den Arkaden transparent, einladend und werbewirksam für Kunden und Besucher. Die weitestgehend stützenfreien Räumlichkeiten erlauben über zwei Geschosse variable Grundrisse für den Einzelhandel mit einer Gesamtfläche von mindestens 2.500 m². Das Obergeschoss bildet durch großzügige Deckenöffnungen und interne Fahrtreppen oder Aufzüge mit dem Erdgeschoss funktionierende Einheiten. In den Ebenen für die SWM kann das Flächenprogramm der Aufgabenstellung mit mindestens 13.000 m² souverän erfüllt werden. Markante Qualitätsmerkmale sind die leichte Orientierung im Gebäude, arbeitsplatznahe Freiräume auf den Mitarbeiterterrassen der Obergeschosse sowie variable Grundrissstrukturen, die die Clusterung der Arbeitsbeziehungen zulassen. Außerdem liegt die Mitarbeiterkantine direkt an einer Dachterrasse. Die Vorstandsetage befindet sich in der obersten Etage, der Krone des Gebäudes.
Mit wenigen, aber kraftvollen Gestaltungselementen soll der Freiraum neu definiert und sowohl das neue Gebäude der Stadtwerke, als auch die denkmalgeschützten Gebäude der Nachbarschaft bestmöglich in Szene gesetzt werden. Dabei wird darauf geachtet, dass die Flächen barrierefrei ohne Absätze, Rampen und Stufen ausgebildet werden und möglichst vielseitig und variabel bespielt werden können. Als Bodenbelag sollen überwiegend großformatige Betonplatten zum Einsatz kommen. Die vorhandene Baumhaselreihe wird bis zum Durchgang zum Karstadt Gebäude fortgesetzt. Die Baumstandorte befinden sich unmittelbar am Straßenrand, daran anschließend in Richtung Gebäude wird der etwa 2 m breite Radweg positioniert, dem sich ein großzügiger Gehweg anschließt. Um das Hochhaus und den Eingang zum Karstadt Gebäude besser zur Geltung kommen zu lassen, wird am Durchgang die Baumhaselreihe beendet. In der Großen Münzstraße wird eine Lindenbaumreihe gepflanzt, die den Wohngebäuden das notwendige Pendant geben und eine straßenraumähnliche Situation bilden. Die neue Tiefgarageneinfahrt ist so positioniert, dass sie von der Otto-von-Guericke-Straße über die Große Münzstraße erschlossen werden kann. Vor dem Hochhaus erfolgt eine Gliederung des Freiraums durch vier geschnittene Platanen, die ein schützendes Dach und einen eigenen Raum für ein Sommer Café bilden. Für die Pflanzgruben der Bäume wird in der Tiefgarage eine entsprechende Aussparung vorgesehen. Der Bodenbelag ist in diesem Bereich durch eine wassergebundene Wegedecke gebildet. Das Rücksetzen des Erdgeschosses und des 1. Obergeschosses sowie der Durchgang zum Karstadt Gebäude ermöglichen eine deutliche Entspannung der Fußgängersituation im Kreuzungsbereich Ernst-Reuter-Allee und Breiter Weg. Das durch die Obergeschosse gebildete Dach wird für die auf die Straßenbahnen wartenden Bürger ein willkommener Ort sein. Auf den Dachterrassen werden Hochbeete mit kleinen Bäumen, die ein subtiles Dach bilden und den Raum gliedern, installiert. Der Rand der Hochbeete wird als Bank ausgebildet.
1. Rang
VOF - Vergabeverfahren