Ersatzneubeu einer erweiterten Zweifeld-Sporthalle am Standort der bisherigen Schulsporthalle des Marie-Curie-Gymnasiums Bad Berka
Der Schulstandort wird durch drei wichtige Merkmale geprägt: die exponierte Lage der Schulgebäude über dem Hang, die ausdrucksvolle Architektur der Ergänzungsbauten und nicht zuletzt die sensible Lage zur benachbarten Wohnbebauung.
Unter Ausnutzung der Hanglage ducken sich die Baumassen der neuen Halle unter das Ein-gangsniveau der bestehenden Gebäude, so dass die wunderbaren Ausblicke aus Aula und Spei-seraum über die Stadt Bad Berka erhalten bleiben. Die derzeit zu knapp bemessenen Pausenflächen erhalten auf dem Dach der Hallennebenflächen eine großzügige Erweiterung, die in der extensiven Dachbegrünung des Hallendaches münden. Von dieser Ebene gelangt man barriere-frei mittels Aufzug in die beiden Funktionsgeschosse des Sportbereichs.
Vom Hauptzugang der Schule gut erkennbar wird der Eingang zum Foyer der Sporthalle über eine multifunktional nutzbare Treppen- und Sitzanlage logisch angeboten. Über Foyer und Gale-rie erschließt man innerhalb der Raumspange Multifunktions- und Vereinsraum auf der einen Seite, sowie Umkleiden, Tribünen und Regiekanzel auf der anderen Seite.
Die Spange öffnet sich an den Ecken für Ausblicke und den ebenen Übergang von Außengeräteraum zur Außenspielfläche entsprechend dem Verlauf der natürlichen Höhenlinien am Hang. Die Galerie gewährt den Ausblick durch die Sporthalle in den Außenraum, eine zusätzliche Belich-tung erfolgt über Oberlichtköpfe auf der Terrasse.
Über einen Zufahrtsweg vom Eingangstor erfolgt die Anlieferung und Zufahrt zum Eingang der Sporthalle.
Von den Umkleidebereichen gelangt man über zwei Treppenaufgänge auf die tiefer liegende Hallenebene. Hier befinden sich auch die Geräteräume, der Lehrerraum, allgemeine Toiletten und die Räume der Technik.
Die kastenartig verkleideten Fassaden von Vereinsraum und Sporthalle recken sich ausdrucksstark - ähnlich dem Kubus von Aula und Ergänzungsriegel der Schule - aus dem Hang und bilden zusammen ein neues Ensemble. Die Sporthalle rückt so nahe an den Bestand, dass genügend Platz für die 4 x 60 m Laufbahn und die 3 Weitsprunganlagen bleibt. Der somit entstehende größtmögliche Abstand zu den Nachbargrundstücken wird durch Bäumchen zusätzlich abgegrünt. Der östliche untere Grundstückszipfel bietet weiteren Platz für 20 Pkw-Stellplätze.
Während der Errichtung der neuen Halle kann die bestehende Halle weiter genutzt werden, so dass keine Kosten für Ausweichlösungen entstehen.
Die Betonkonstruktionen der Gebäude können in kostengünstiger Betonteilfertigbauweise entstehen. Da der Großteil der Fassadenaußenfläche im Erdreich liegt, entstehen geringe Kosten für die Fassade. Die Belichtung der Sporthalle erfolgt ausschließlich von Norden, so dass kein Son-nenschutz nötig ist.
Die Konstruktion der Halle kann auf Basis einer Entrauchungssimulation auf Brandschutzanforderungen F0 reduziert werden, so dass die vollwandigen Doppel-T-Stahlträger nicht verkleidet oder beschichtet werden müssen. Zur Minderung der Verkehrslasten erfolgt nur eine Teilnutzung des Dachs als Pausenfläche.
Die so in den Hang integrierte Sporthalle verspricht eine wirtschaftliche Lösung bezüglich der Baukosten und des Energieverbrauchs zu werden.
1. Preis
Realisierungswettbewerb 2008